Im Jahr 2017 hat die Universität Hohenheim zwei Gebäude der früheren Geno-Akademie übernommen. Sie befinden sich direkt am Campus im Stadtbezirk Stuttgart-Birkach. Für das Haupthaus plante die Uni die Einrichtung eines interdisziplinären Forschungszentrums rund um Big Data und Informatik.
Über eine Kleine Anfrage an die Landesregierung habe ich erfahren: Von April 2018 bis in den Herbst 2023 wurden von der Uni einzelne Seminarräume belegt, dann untersagte die Stadt die weitere Nutzung. Probleme beim Brandschutz!
Zwei Mal Baugenehmigung eingereicht
Dass acht Jahre nach dem Kauf des Gebäudes immer noch keine einzige Baumaßnahme stattgefunden hat, um das Zukunftsprojekt dort zu starten, ist wirklich bemerkenswert. Ich vermute, es liegt an zu vielen Auflagen oder am Baurechtsamt der Stadt – noch wahrscheinlicher an beidem.
Im aktuellen Fall reichte die Universität alle Unterlagen für eine Baugenehmigung bereits 2018 ein. Im Mai des Folgejahres forderte die Stadt Stuttgart dann eine Überarbeitung des Brandschutzkonzepts mit „umfassender Bestandsdokumentation“. Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens sind dann im April 2023 weitere Auflagen festgelegt worden, die eine erneute Umplanung notwendig gemacht hatten.
Baurechtsamt muss leistungsfähiger werden
Wir müssen dringend an sinnvoller Stelle Vorgaben entschlacken und Genehmigungsprozesse deutlich beschleunigen. Ebenso brauchen wir ein leistungsfähiges Baurechtsamt in der Landeshauptstadt. Insbesondere bei einem Projekt wie in Hohenheim, das eigentlich für Innovation und Fortschritt steht, wirkt ein so langer Prozess mit immer neuen Auflagen fast ironisch.
Forschung und Wissenschaft stärken in Stuttgart
Bislang fielen für das gesamte Areal monatlich Kosten zwischen 10-15.000 Euro an. Daher bleibt zu hoffen, dass auch tatsächlich im Herbst 2025 endlich mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann. Das geplante Projekt, an dem elf Fachbereiche beteiligt sein werden, ist eine super Möglichkeit den Forschungs- und Wissenschaftsstandort an der Uni Hohenheim zu stärken.
Die Stuttgarter Zeitung hat über das Thema berichtet.