Seit März 2024 sind im Stadtteil Schönberg Flüchtlinge untergebracht – in einem früheren Altenpflegeheim. Schon im Vorfeld der Planungen habe ich Kritik zum Standort geäußert. Nicht nur liegt das Gebäude mitten in einem ruhigen Wohngebiet mit direkten Anwohnern – durch die Belegung mit 376 Geflüchteten wird der Stadtteil Schönberg im Verhältnis zur Einwohnerzahl unverhältnismäßig stark belastet.
Feueralarm, Müll, Lärm: Anwohner beklagen sich
Das zeigt sich auch in aktuellen Ereignissen: Anwohner beklagen immer wieder Lärmbelästigung (auch abends und in den Nachtstunden) und berichten von einem Müll- und Rattenproblem. Ein großes Problem sind zudem zahlreiche Fehlalarme durch die Brandmeldeanlage. Allein dieses Jahr musste die Feuerwehr schon 34 Mal nach Schönberg ausrücken. Die Stuttgarter Zeitung berichtete darüber. Auch Einsätze der Polizei wegen Ruhestörungen in den Abend- und Nachtstunden sind an der Tagesordnung.
Austausch mit Bürgern vor Ort
Deshalb wollte ich mit Vertretern des zuständigen Referats für Soziales, Gesundheit und Integration der Stadt Stuttgart einen gemeinsamen Vor-Ort-Termin mit den Beteiligten wahrnehmen. Leider erhielt ich von der zuständigen Bürgermeisterin Dr. Alexandra Sußmann hierzu eine Absage. Also traf ich mich alleine mit Bürgerinnen und Bürgern aus Schönberg, um eine möglichst schnelle und effiziente Lösung des Problems zu diskutieren.
Fazit der Runde: Die Menschen sind frustriert, weil sich nichts an der Situation ändert, obwohl die zuständigen Stellen bei der Stadt informiert wurden. Ich finde das sehr schade, denn zu Beginn der Eröffnung der Einrichtung hatte ich in Schönberg viel Engagement und Wille wahrgenommen, das gemeinschaftliche Leben mit den Geflüchteten vor Ort zu gestalten, beispielsweise durch das Angebot von Deutschkursen.

Ausbleibende Reaktion der Verwaltung schafft Frustration
Die geschilderten wiederholten Beschwerden über Lärmbelästigung, Müll und Feueralarme zeigen, dass hier Handlungsbedarf besteht. Aus meiner Sicht kann die Verantwortung für die Situation nicht allein der Heimleitung übertragen werden. Meines Erachtens braucht es deshalb dringend eine Instanz, die klare Auflagen zum Verhalten bei Müllentsorgung, Feueralarm etc. an die Bewohner kommuniziert und diese direkt vor Ort umsetzen kann. Denn aktuell bekommen die Bürger in Schönberg den Eindruck vermittelt, dass für die Bewohner nicht dieselben Regeln gelten wie für sie selbst. Das trägt zur Spaltung und einer steigenden Frustration bei.
24/7-Sicherheitsdienst vor Ort
Demnach halte ich folgende Maßnahmen für notwendig: Ein Sicherheitsdienst muss dauerhaft an sieben Tagen in der Woche vor Ort sein, um Störungen und Konflikte frühzeitig zu unterbinden. Die Belegung mit Flüchtlingen ist bis Februar 2026 geplant, einen Sicherheitsdienst zu bestellen wäre eine schnell umsetzbare und pragmatische Lösung. Es braucht zudem eine klare Regelung, dass im Falle von Alarmen das Gebäude sofort vom Sicherheitsdienst geräumt wird, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Das Personal sollte auch konsequent Hinweise an die Bewohnerinnen und Bewohner der Flüchtlingsunterkunft bei Ruhestörungen und Vermüllung geben.
Die Ergebnisse aus dem Vor-Ort-Gespräch und meine Vorschläge zur Verbesserung der Situation habe ich der Stuttgarter Sozialbürgermeisterin nun schriftlich mitgeteilt.
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