Das Land Baden-Württemberg sucht bekanntlich neue Standorte für eine Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA). Auch in Stuttgart sind potenzielle Objekte in verschiedenen Bezirken ausgemacht worden. Besonders im Focus: Weilimdorf. Wie ich über eine Kleine Anfrage erfuhr, hat das Land dort eine ergebnisoffene Prüfung für eine weitere Liegenschaft eingeleitet.
Das Bürogebäude Mittlerer Pfad 1 wurde dem Land jüngst angeboten – zusätzlich zu den bereits bekannten vier Standorten im Gebiet Mittlerer Pfad (in der Gewerbezone bei der S-Bahn-Station).
Dass sich das Land so stark auf ein einziges Gebiet in Weilimdorf fokussiert und mehrere Bürogebäude in einer derartigen Größenordnung prüft, ist aus meiner Sicht mehr als bedenklich. Ein einzelner Stadtbezirk darf nicht durch einen „XXL-LEA-Komplex“ überfordert werden. Hinzu kommt: Eine Großstadt wie Stuttgart ist für eine LEA einfach nicht geeignet, egal in welcher Größe.
Nicht über die Köpfe der Bürgerschaft entscheiden
Ich fordere von der Landesregierung generell eine frühzeitige und transparente Kommunikation, wenn es LEA-Planungen vor Ort gibt. Die Menschen in Weilimdorf haben ein Recht darauf, dass ihre Bedenken mit in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Schließlich geht es hier auch um ihre Sicherheit. Das Land darf eine Entscheidung in einer solchen Größenordnung nicht über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg treffen.
Wichtig ist auch, dass die Prüfungen bald abgeschlossen werden: Ungeeignete Standorte müssen möglichst schnell wieder für wichtige Nutzungen wie Wohnungsbau oder Gewerbe freigegeben werden.
Die Stuttgarter Zeitung hat dazu berichtet.
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