Licht und Schatten liegen im Denkmalschutz eng beisammen. Das zeigen zwei Objekte in Löffingen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Der dortige FDP-Ortsverband hatte mich zu einer Begehung mit anschließender Diskussion eingeladen.
Das 1832 erbaute Rathaus ist ein echtes Schmuckstück geworden. Wie Bürgermeister Tobias Link berichtete, konnte die Kommune auf großzügige Fördermittel zurückgreifen und arbeitete sehr kooperativ mit den Denkmalbehörden zusammen. Die ehemalige Fruchthalle im EG wurde zu einem modernen, hellen Bürgerbüro umgestaltet – und der Gemeinderat tagt nun im mächtigen Dachstuhl, wo sich auch das Trauzimmer befindet. Ein gewaltiges Holzrad als Teil des einstigen Kornaufzugs kündet hier von der Vergangenheit des Gebäudes.
Vorgaben der Denkmalbehörden nicht immer nachvollziehbar
Nur wenige Meter vom Rathaus entfernt steht das kleine Schlenkerhaus. Es wurde zwar 1739 erstmals erwähnt, seitdem aber mehrmals komplett umgebaut. Nur ein paar alte Dachbalken lassen sich noch als historische Substanz ausmachen. Schon vor Jahren wollten die Stadt und die örtliche Baugenossenschaft das „Häusle“ abreißen und hier barrierefreien Wohnraum schaffen. Eine Sanierung wäre kostenaufwändig, und die wenigen Flächen könnten nicht sozialverträglich vermietet werden.
Doch das Landesdenkmalamt sperrte sich. Erst im vergangenen Jahr und nach vielen Schriftverkehren und Begehungen kam der Bescheid, dass das Haus nicht erhaltenswert sei.
Tipps zur steuerlichen Abschreibung
Bei der Abschlussdiskussion in Löffingen sprach ich diesen Aspekt an: Wenn die Denkmalbehörden sich zu sehr im Klein-klein verlieren und insbesondere privaten Investoren nur Steine in den Weg legen, dann sinkt die Akzeptanz, Denkmalobjekte zu erhalten und neuen Wohnraum darin zu schaffen. Die Prozesse und der Umgang mit Sanierern muss überdacht werden! Wir verlieren sonst historische Gebäude im Land.
Jonas Hofmeier als Steuerberater informierte am Tisch noch über die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten bei Kauf und Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden.
Für die Einladung in den Schwarzwald geht mein Dank an den Vorstand der FDP Löffingen: Andrea Burger, Lukas Dieterle und Jonas Hofmeier.