Aufgrund der zahlreichen Bürgerbeschwerden, die mich erreicht haben, aber auch persönlich habe ich mich bezüglich der geplanten Schließung des Freibads Möhringen an den Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper gewandt:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, lieber Herr Dr. Nopper,
aufgrund der zahlreichen Bürgerbeschwerden, die mich in den letzten Tagen erreicht haben, aber auch persönlich wende ich mich an Sie bezüglich der geplanten Schließung des Freibads Möhringen. Als Grund für die Schließung werden Schäden an der Überlaufrinne, die rund um das Becken verläuft, angegeben. Obwohl die Reparaturarbeiten bis Juli andauern sollen, beabsichtigt die Stadt, das Freibad über die komplette Freibadsaison hinweg geschlossen zu halten. Auch wenn es sich um eine ungeplante Reparatur handelt, muss die Stadt in der Lage sein, ad hoc auf solche kurzfristig sanierungsbedürftigen Mängel zu reagieren.
Aus meiner Sicht ist es nicht akzeptabel, für die Behebung eines „Fliesenschadens“ am Beckenrand – wohlgemerkt keine Generalsanierung – das Freibad Möhringen für eine ganze Saison zu schließen. Das ist auch ein Schlag ins Gesicht für Familien und Vereine, die das Freibad im Sommer nutzen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Stadt die Schließung gerade recht kommt, weil man damit auch nicht das Personalproblem angehen muss. In diesem Zusammenhang interessiert mich auch der Stand der Bauarbeiten im Stadtbad Heslach.
Seit März 2020 ist das Bad wegen Sanierungsarbeiten geschlossen und es sollte laut Presseberichten im Frühjahr 2023 eröffnen. Doch die Türen bleiben weiter geschlossen. Ich bitte deshalb um Auskunft, wie lange die Einwohnerinnen und Einwohner sowie Schwimmvereine in Stuttgart-Süd auf den Eröffnungstermin noch warten müssen. Eine solche Prioritätensetzung trifft insbesondere diejenigen hart, die sich keinen Badeurlaub leisten können. V
or allem Kinder, Schülerinnen und Schüler, die durch die Schließung der Bäder keinen Schwimmunterricht erhalten oder ihre Ferien nicht im Freibad verbringen können, sind die Leidtragenden. Schon pandemiebedingt mussten ganze Jahrgänge auf den Schwimmunterricht verzichten. Die Präsidentin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Ute Vogt, spricht sogar von zwei Schuljahrgängen, die nicht schwimmen können. Das finde ich alarmierend. Schwimmen ist kein „nice to have“, sondern es kann Leben retten!
Ich bitte Sie daher mit Nachdruck, diesem Thema eine hohe Priorität einzuräumen und alles zu unternehmen, damit die Reparaturarbeiten im Freibad Möhringen schnellstmöglich abgeschlossen werden und das Freibad pünktlich zum Saisonstart eröffnet werden kann. Selbst eine um ein paar Wochen verspätete Eröffnung ist allemal besser als eine komplette Schließung.
Mit freundlichen Grüßen
Friedrich Haag