Die Brunnenputte auf dem Stuttgarter Schlossplatz, die den Fluss Kocher symbolisiert, trägt mittlerweile schon seit langer Zeit Vandalismusschäden. Das Land will die kaputte Figur aber nicht restaurieren, wie sie auf gemeinsame Nachfrage der FDP-Landtagsabgeordneten Friedrich Haag und Stephen Brauer zugab.
Friedrich Haag meint: „Die Brunnen gehören für mich genauso zum repräsentativen Bild der historischen Denkmale am Schlossplatz wie beispielsweise die Concordia-Säule oder der Königsbau; sie sind ein Aushängeschild für Stadt und Land. Ich kann nicht nachvollziehen, dass das Land für das gepflegte Erscheinungsbild der dortigen Springbrunnen kein Geld ausgeben will. Sie sind wichtiger Bestandteil des Ensembles.
Warum scheut man sich hier, wenn man mit so vergleichsweise überschaubaren Kosten die Denkmalpflege im Herzen der Landeshauptstadt für alle sichtbar vorantreiben könnte? Auch den Dialog mit Stiftungen und Vereinen, die sich seit Jahren für die Restaurierung einsetzen, blockt Ministerin Nicole Razavi konsequent ab. Daher bitte keine halbe Sachen, sondern Denkmalpflege ernst nehmen und die Brunnenfigur endlich restaurieren!
Die Antwort des Ministeriums auf unsere Anfrage ist leider überaus mager ausgefallen. Ein solch unambitioniertes Vorgehen der für den Denkmalschutz zuständigen Ministerin spricht Bände über die Art und Weise, wie im Ministerium gearbeitet wird.
Für das ‚Mahnmal für den Klimawandel‘ wurden beispielsweise 41.000 Euro Steuergeld im Eckensee versenkt – obwohl das Teil bald wieder verschwindet. Das Ministerium von Frau Razavi leidet nun nicht gerade an übermäßiger Aufgabenfülle. Da sollten die richtigen Prioritäten gesetzt werden, wenn es um eine Visitenkarte des Südwestens geht. So viel sollte außerdem der Kocher in der Stadt am Nesenbach schon wert sein.“
Die Stuttgarter Nachrichten haben das Thema am 18. Januar 2023 aufgegriffen: Bericht HIER