Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hält trotz der bekannten Probleme bei der ÖPNV-Anbindung der Universität Hohenheim weiterhin an der kostenpflichtigen Parkraumbewirtschaftung fest. Eine aktuelle Kleine Anfrage von mir zeigt, dass das Ministerium die Busverbindungen aber selbst als störanfällig einstuft.
Dennoch will Verkehrsminister Winfried Hermann die Parkgebühren auf dem Campus belassen. So bleibt auch der Parkplatzsuchverkehr und Parkdruck im anliegenden Wohngebiet und der Konflikt mit den Anwohnern weiter bestehen.
Man sieht wieder einmal, wie wenig der Minister die Realität der Studenten und Beschäftigten an der Universität Hohenheim im Blick hat. Durch die dezentrale Lage ist der Standort benachteiligt, was die Erreichbarkeit betrifft. Mit dem Festhalten an den Parkgebühren wird die derzeit zuverlässigste Anfahrtsmöglichkeit – das Auto – unnötig eingeschränkt.
Studierende nicht mit Parkgebühren belasten
Hintergrund: Seit November 2020 erhebt die Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg mbH (PBW) Gebühren am Universitätsgelände. Ich fordere die Abschaffung, solange vor Ort kein leistungsfähiger ÖPNV vorhanden ist. Verkehrsminister Hermann sollte bezahlbare Mobilität ermöglichen, statt sie zu verhindern. Viele Studierende aus dem Umland sind auf ihr Auto angewiesen.
Die Parkraumbewirtschaftung schafft Konflikte, weil stattdessen die kostenlosen Parkplätze in Wohngebieten genutzt werden. Außerdem fallen monatliche Zusatzkosten für die Studierenden an. Viele müssen mit einem engen Finanzbudget ihr Studium beschreiten.
Das ist keine verantwortungsvolle Politik. Die Landesregierung muss die Parkgebühren aussetzen, um diesen Konflikt zu befrieden.

Direkte U-Bahn vom Hauptbahnhof kommt nicht
Die Universität Hohenheim ist von der Innenstadt derzeit nur mit Umstieg über eine U-Bahn-Linie ab Möhringen sowie Buslinien von Degerloch und Plieningen erreichbar. Eine geplante Stadtbahnlinie U25, die eine umstiegsfreie Verbindung aus der Innenstadt bzw. vom Hauptbahnhof schaffen sollte, wurde bis mindestens 2030 wegen der angespannten Haushaltslage auf Eis gelegt.
Mit den voraussichtlich steigenden Studierendenzahlen wird das Problem noch verschärft. Solange das Verkehrsministerium in grüner Hand ist, bleibt die Wahl zwischen schlechtem ÖPNV oder Parkgebühren für das eigene Auto.
Die Stuttgarter Zeitung hat darüber berichtet: zum Beitrag.