Draußen heiße Temperaturen, drinnen heiße Diskussionen: Ende Juni lud der Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (vbw) im Wizemann in Stuttgart zu seinem diesjährigen Sommerempfang. Auf dem Podium habe ich mit den wohnungsbaupolitischen Sprechern der anderen Landtagsfraktionen über die brennenden Fragen der Bau- und Wohnungswirtschaft diskutiert.
Zum vbw gehören rund 300 gemeinwohlorientierte Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Sie bauen, vermieten und verwalten Wohnraum in ganz Baden-Württemberg. Der Fach- und Interessensverband ist für sie beratend, informierend, prüfend und fördernd tätig.
Baugenehmigungen für Wohnungen um 27% gesunken
Verbandsdirektorin Dr. Iris Beuerle und Verbandspräsident Peter Bresinski gaben einen Überblick über die aktuelle Lage beim Wohnungsbau: Im vergangenen Jahr wurden in Baden-Württemberg 30.000 neue Wohnungen in Wohngebäuden gebaut. Das sind 6.600 weniger als noch 2023. Ein ähnlicher Trend bei den Baugenehmigungen für Wohnungen: Diese sind 2024 um ganze 27 Prozent gesunken.

Peter Bresinski betonte zudem, dass Immobilieninvestoren beim Neubau immer mehr Aufgaben rund um die Immobilie übernehmen müssten, beispielsweise bei Infrastruktur und beim Klimaschutz. Das verteuert aber den Wohnungsbau.
Schneller und günstiger Bauen
Bei der Podiumsdiskussion ging es um die zentrale Fragestellung: Wie können wir diesen Negativtrends entgegenwirken, wie wieder schneller und günstiger bauen? Unsere Forderungen sind klar: Es braucht großflächig wirksame Maßnahmen wie z.B. die Absenkung der Grunderwerbsteuer. Neben umfassender Digitalisierung der Verwaltungsprozesse braucht es auch mehr Entscheidungsfreudigkeit und schnellere Verfahren in den Behörden.
Vor allem müssen wir weg von überbordenden grünen Standards wir der Solardachpflicht. In der Diskussion brachte ich ein, dass solche Pflichtvorgaben nicht realitätsnah sind: Wenn der Vermieter sich die Sanierung mit zusätzlicher Solaranlage nicht leisten kann, ist es für den Klimaschutz doch allemal besser, wenn ein Dach ohne Solaranlage saniert wird, als wenn gar nichts passiert.
Im Anschluss habe ich im Einzelinterview mit dem Verband noch einmal unsere FDP-Positionen klar dargelegt (hier geht’s zum Video).
Die ganze Diskussion ist ebenfalls auf YouTube zu finden.
