Wie können wir die Eigentumsbildung fördern – gerade in Zeiten steigender Mieten, knapper Flächen und wachsender Sanierungsbedarfe? Dieser Frage bin ich in einem intensiven Austausch mit Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen (ARGE) nachgegangen. In der Runde mit Ulrich Lehrbach und Constanze Albrecht (beide LBS Süd), Karsten Eiss (Bausparkasse Schwäbisch Hall), Dr. Julia Braun (Wüstenrot Bausparkasse) und Nico Soetebier (Deutsche Bausparkasse Badenia) haben wir Herausforderungen und Lösungsansätze diskutiert, um Wohneigentum für mehr Menschen erreichbar zu machen und den Druck auf den Mietmarkt zu verringern.
Stellschraube finanzielle Bildung
Laut einer aktuellen Studie der Uni Hohenheim wünschen sich 63 Prozent der Mieter in Baden-Württemberg Wohneigentum. Kein Wunder, denn Eigentum bietet nicht nur Gestaltungsfreiheit und Kontrolle, sondern finanzielle Sicherheit. Eigentum ist mit die beste Altersvorsorge. Doch für viele, insbesondere für junge Menschen scheint der Traum vom Eigenheim derzeit unerreichbar.
Ein Lösungsansatz: Mehr finanzielle Bildung. Viele junge Menschen wissen nicht, wie sie am besten für ein Eigenheim sparen sollen oder welche Vorteile Wohneigentum bietet. Auch kleinere Beträge zu sparen kann sich durchaus schon lohnen.
Wohnraum ermöglichen – durch bessere Rahmenbedingungen
Wenn wir wieder eine höhere Eigentumsquote erreichen, entlastet das auch den Mietmarkt. Wir waren uns einig: Die Politik sollte sich nicht nur für den sozialen Wohnungsbau und den Mietwohnungsbau einsetzen, sondern auch gezielt Eigentum fördern. Das Land sollte z.B. mehr Flächen ausweisen. Außerdem müssen wir wirksam Bürokratie abbauen.
Die Behörden und Ämter müssen flexibel und praxisnah agieren können, egal ob Bau- oder Sanierungsvorhaben oder beim Eigentumserwerb. Die Absenkung der Grunderwerbsteuer auf 3,5 Prozent muss in Baden-Württemberg endlich kommen, um Eigentümer zu entlasten und den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern.